Historie der Feuerwehr Bergheim
Aus den derzeit bekannten Dokumenten geht hervor, dass die Feuerwehr Bergheim bereits im Jahr 1791 erwähnt wurde. Wie aus den Unterlagen ersichtlich ist, waren bei einer Überprüfung der Löschgeräte damals 25 Feuereimer, 3 Feuerleitern, 8 Feuerhaken und 1 Feuerspritze vorhanden.
Der Wehr wurde seinerzeit bescheinigt „dass die Feuerspritze sich in einem guten Zustand befunden habe“. Historisches Schriftstück des Bestandes
Damals handelte es sich allerdings nicht um eine Freiwillige Feuerwehr im heutigen Sinne, diese wurde erst später ins Leben gerufen.
In der Gaststätte Potthast in Bergheim erklärten sich am 3 März 1937 – 29 Männer bereit, der neuzugründenden Freiwilligen Feuerwehr LG Bergheim beizutreten. Historisches Schriftstück der Gründung
Der Initiator dieser Gründung war der damalige Kommandeur der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim Anton Mertens.
Löschgruppenführer: | Anton Pott (Brandmeister) |
Stellvertreter: | Franz Albers |
Schriftführer: | Josef Mönikes |
Kassierer: | Franz Bödeker |
1. Gerätewart: | August Mönikes |
2. Gerätewart: | Anton Engelmann |
Als Übungsabend wurde jeder Mittwoch festgelegt.
Bei der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr stand den Feuerwehrmännern eine Handdruckspritze zur Verfügung, die von zwölf Männern bedient werden musste.
Im Jahr 1944 erhielt die Wehr dann eine TS 8 der Firma Meyer (Hagen/ Westfalen).
Nachdem sich die Löschgruppe nach dem Krieg neu formiert hatte, wurde Wilhelm Mönikes im Jahr 1951, nach bestandenem Lehrgang in Warendorf, zum neuen Löschgruppenführer ernannt.
Ab dem Jahr 1959 stand der Löschgruppe eine TS 8/8 mit einem TSA (Tragkraftspritzenanhänger) zur Verfügung, der in den meisten Fällen von einem Trecker zum Einsatzort gefahren wurde.
Am 10.01.1967 wurde den Freiwilligen Wehrmännern von dem damaligen Amtsbrandmeister Anton „ Feuertönne“ Walbaum ein Löschfahrzeug TSF der Marke Ford Transit übergeben.
Dieses Fahrzeug passte jedoch nicht in das Spritzenhaus an der Sandebeckerstraße. Daraufhin wurden beim Feuerwehrkameraden OFM Georg Weber (Lukasstraße 1) Fahrzeug und die Gerätschaften der Wehr in einer angemieteten Garage untergestellt.
1969 erhielt die LG Bergheim „Am Brook“ ein neues Feuerwehrgerätehaus. Dieses wurde am 6. und 7. August 1969 während einer großen Festveranstaltung seiner Bestimmung übergeben und von Pastor Jansen geweiht. Ein Festumzug mit über 220 Personen gab dem Ereignis damals einen würdigen Rahmen. Zeitungsbericht der Einweihung des Gerätehauses 1969
Vierzehn Jahre später, am 30.01.1981, wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8/1 der Firma Magirus in Dienst gestellt. Dieses Fahrzeug war ab 2003 noch in Grevenhagen im Einsatz. Bereits damals wurde bei der Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeuges berücksichtigt, das in Bergheim ein neues Industriegebiet der Stadt Steinheim entstanden war.
Im Jahr 1986 gab der Löschgruppenführer OBM Wilhelm Mönikes sein Amt nach dem Erreichen der Altersgrenze (60 Jahre) ab und wurde zum Ehrenlöschguppenführer ernannt.
Nachfolger wurde OBM Josef Kleine, der sein Amt im Jahr 1998 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte und in die Ehrenabteilung wechselte.
Vierter „ Chef“ der LG Bergheim wurde Hauptbrandmeister Johannes Brenneker bis zum Jahr 2014. Sein Stellvertreter war zunächst UBM Bernhard Wakup ab 2007 BM Daniel Böwingloh.
Im Jahr 2014 erfolgte dann der nächste Führungswechsel der aktiven Gruppe. OBM Daniel Böwingloh wurde aufgrund der Laufbahnverordung zum Löschgruppenführer, sowie BM Marius Wösterfeld und OBM Max Junghans zu seinen Stellvertretern ernannt.
Seit dem Jahr 2019 führt nun OBM Marius Wösterfeld die Löschgruppe. Seine Stellvertreter sind HBM Daniel Böwingloh (Hat des Amt des LG Führers aus beruflichen Gründen abgegeben) und Brandinspektor Max Junghans.
Auch auf Stadtebene war und ist die Löschgruppe Bergheim präsent.
Sie stellte mit Oberbrandmeister Wilhelm Mönikes von 1957-1970 den stellvertretenden Amtbrandmeister des Amtes Steinheim und nach der Kommunalen Neugliederung von 1970- 1981 den stellvertretenden Wehrführer der Großgemeinde Steinheim.
Bergheim bildet mit den Löschgruppen Eichholz, Hagedorn und Rolfzen den 2. Zug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Steinheim. Zugführer ist Hauptbrandmeister Johannes Brenneker (LG Bergheim seit 2012) seine Stellvertreter HBM Peter Wakup (LG Eichholz) und Brandinspektor Max Junghans (seit 2020).
Aufgrund der Erweiterung des Industriegebietes in Bergheim und den gestiegenen Anforderungen im Bereich des Straßenverkehrs, wurde im Jahr 2003 durch den Leiter der Feuerwehr Steinheim Stadtbrandinspektor Wilhelm Schrenner ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 8/6 der Firma Iveco in Bergheim in Dienst gestellt.
Dieses Fahrzeug verfügt über Schere + Spreitzer, Stromgenerator, Trennschleifer, 600 l Wassertank und diverse andere Ausrüstungen, die zum schnellen Eingreifen bei Unfällen im Straßenverkehr erforderlich sind.
Im Jahr 2005 musste das Flachdach des Gerätehauses saniert werden.
Durch die Bereitschaft der Mitglieder zu erheblichen Eigenleistungen war es möglich, ein Satteldach aufzubauen. Dieses wurde mit einer Bodendeckelschalung aus Lerchenholz versehen, um eine dem dörflichen Ortsbild entsprechende Optik zu erhalten. Nach Gesprächen mit der Stadt und den Bergheimer Vereinen wurde vereinbart, die ehemals öffentlichen Toiletten ins Gerätehaus zu integrieren. Diese wurden in Eigenleistung zu einer Herrentoilette und einem Umkleideraum umgebaut. Die Materialien stellte die Stadt Steinheim, sowie einige Unternehmen, der LG Bergheim zur Verfügung. Die anfallenden Arbeiten wurden von den Mitgliedern komplett in Eigenleistung ausgeführt.
Aber nicht nur auf dem Feuerwehrsektor macht sich das Wirken der Löschgruppe im Ort bemerkbar. Die Freiwillige Feuerwehr prägte auch das Bild des Dorfes im Laufe ihres Bestehens mit.
So war sie 1975 der Initiator zum Bau der Bürgerhalle und tatkräftig am Bau beteiligt.
Ebenso ging die Errichtung der Wanderhütte auf dem Keilberg, im Jahr 1979, auf ihr Konto. Nachdem diese Hütte in den 80er und 90er Jahren von der Stadt Steinheim betreut wurde, ist sie heute wieder unter der Obhut der Löschgruppe Bergheim. Die Hütte kann für Feiern oder Kindergeburtstage bei der LG Bergheim gebucht werden. Auch ein Toilettenwagen steht bei Bedarf zur Verfügung.
Im Jahr 1993 wurde ein Förderverein für die Freiwillige Feuerwehr in Bergheim gegründet. Bis zum Jahr 2014 bildeten die Vorstandsmitglieder der Aktiven Gruppe auch immer gleichzeitig den Vorstand im Förderverein und wurden auf der Generalversammlung alle 2 Jahre neu gewählt. Aufgrund zahlreicher Aufgabenerweiterungen wurde 2014 mit HBM Johannes Brenneker erstmals ein Vorsitzender gewählt der nicht aktiver Löschgruppenführer war.
Der Kontakt zu den Vereinen in Bergheim ist ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten der Löschgruppe Bergheim. Egal ob bei Festen oder Prozessionen (Sicherung von Gruppen), beim Pfarrfest (Vorführungen) oder bei Turnieren, überall stehen die Frauen und Männer der Feuerwehr ihren „Mann“.
Um den Zusammenhalt im Förderverein zu stärken, werden regelmäßig Familienfahrten organisiert z.B. zum Flughafen Paderborn oder zu den Karl May Festspielen in Elspe. Auch ein Grillabend mit Partnern und Kindern, sowie ein Schnatgang mit Grünkohlessen gehören zum jährlichen Programm.
Ein besonderes Augenmerk legt die Löschgruppe Bergheim auf die Brandschutzfrüherziehung im Kindergarten. Hier werden, zusammen mit den Erzieherinnen des Städtischen Kindergartens in Bergheim, jedes Jahr Aktionen gestartet. Ein Ereignis auf das sich nicht nur die Kinder besonders freuen.
Wer in der LG Bergheim aktiv mitarbeiten kann, oder uns als förderndes Mitglied unterstützen möchte, ist jederzeit herzlich Willkommen.
Damit die nötigen Handgriffe auch immer sitzen, opfern die Mitglieder der Löschgruppe neben der Zeit für ihre Übungsabende, noch so manches Wochenende im Jahr für ihre Weiterbildung auf Lehrgängen in der Leitstelle Brakel oder auf Stadtebene in der Feuerwache Steinheim.
Außerdem werden an der Landesfeuerwehrschule in Münster Führungslehrgänge und spezielle Ausbildungen und Seminare besucht (z. B. Lehrgang Atemschutzgerätewart oder Gruppenführer F3).